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Muttertag ist Tierkindertag und Bergischer Schäfertag

Die 15. Auflage des Bergischen Schäfertags lockte am 12 Mai 2025 fast 5.000 Besucher ins LVR-Freilichtmuseum nach Lindlar, wo dem Publikum eine bunte Palette von 17 Schaf- und 2 Ziegenrassen gezeigt wurden. Von B wie Braunes Bergschaf oder Braunes Haarschaf bis Z wie Zackelschaf war (fast) alles dabei, was die Schafhalter im Bergischen in ihren Ställen und auf ihren Weiden halten. Besonders erfreulich für die Züchterzentrale Oberberg ist dabei, dass die Oberbergischen Schafhalter auch ganz viel Unterstützung von Ausstellern aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis erhalten.

Der Schäfertag bietet alles, wofür sich Schafhalter interessieren. Neben dem Hüten der Schafe mit Border Collies, das Tina Fach und Karl Griese zeigten, wurden Schafe von Thomas Müller geschoren und die Wollverwandlerinnen zeigten, wie sie Wolle spinnen und was man daraus machen kann. Ebenfalls vor Ort ist der Landesverband Rheinischer Ziegenzüchter, deren Züchterinnen Andrea Loll stellten Burenziegen und Claudia Duda und Klaus Specht Weißen Deutschen Edelziegen aus.

Texel, Skudde, Jakobsschaf, Krainer Steinschaf oder Walliser Schwarznasenschaf waren ebenfalls Teil der Ausstellung. In den Hürden der IGOS standen Mutterschafe mit ihren Lämmern, die die Zuschauer genauso in ihren Bann zogen, wie die Böcke.

Im Rahmen der Bockschau stellte Claudia Hitzler-Colsman von der Landwirtschaftskammer NRW fünf Böcke heraus, die in die Endauswahl um den Siegerbock der Veranstaltung kamen: Bei den Fleischschafen gewann der Suffolk-Jährlingsbock im Besitz von Michel Blechmann, Marienheide, dessen herausragende Bemuskelung und hervorragende Entwicklung ins Auge stachen. Der lang linierte Ostfriesische Milchschafbock von Hans-Werner Auerswald, Kürten, wurde bei den Milchschafen an die Spitze gestellt. Mit sechs Böcken aus den Zuchten Broich, Turck und Fach waren die Rauhwolligen Pommerschen Landschafe der stärkste Rasseblock, wobei der vierjährige Hansemann von Alexandra Broich, Kürten, die starke Konkurrenz in den Schatten stellen konnte. Der dreijährige Fuchsschafbock von Tina & Hagen Fach setzte sich mit viel Rassetyp in einer Klasse mit zwei Bentheimern und drei Coburgern durch. Richtig bunt wurde es im letzten Ring in dem diverse alpine Schafrassen mit Spezialrassen konkurrierten. Florian Büscher, Bergisch Gladbach, stellte allein drei Böcke vor: ein Geschecktes Bergschaf, ein Brillenschaf und ein Villnösser Brillenschaf, aber die eigentlichen Eyecatcher im Ring waren zum einen der Ouessantbock von Christiane Tillmann und der Ungarische Zackelschafbock von Gaby Engels. Der Klassensieg ging an den rahmigen, mit bester Wolle ausgestatteten Braunen Bergschafbock Sepp von Peter Schmidt, Gummersbach.

Seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr konnte Sepp jedoch nicht wiederholen: In einem engen Duell entschied sich das Publikum für den Rauhwoller Hansemann von Alexandra Broich, der dem Suffolk-Bock von Michel Blechmann seine Grenzen aufzeigte.

Beim Schäfertag hieß es auch „Auf Wiedersehen“ zu sagen an Anka Dawid-Töns, die in den vergangenen Jahren seitens des LVR Freilichtmuseums in Lindlar den Tierkinder- und Schäfertag betreut hat. (HF)

Bild 1: Die IGOS bedankt sich bei Anka Dawid-Töns für die Gesamtorganisation des Tierkinder- und Schäfertags. (Foto Schlehuber)

Bild 2: Schafe fast so weit das Auge reicht! 17 Rassen stellten die Bergischen Züchter aus. (Foto Grundmeier)

Bild 3: Mittagspause für das Ziegengespann von Ludwig Bär vom Ziegenhof Bär, der das Publikum begeistern konnte. (Foto Schlehuber)

Bild 4: Raus aus der Wolle. Dafür sorgte Thomas Müller im Rahmen des Bergischen Schäfertags. (Foto Grundmeier)

Bild 5: Sieht man nicht alle Tage: Der Ungarische Zackelschafbock von Gaby Engels war der heimliche Publikumsliebling. (Foto Engels)

Bild 6: Noch weiß er nichts von seinem Glück: Vorne im Bild Hansemann von Alexandra Broich. Er wird Gesamtsieger des 15. Bergischen Schäfertags. (Foto Engels)

Nachruf zum Tod unseres Schäferkollegen Wolfgang Motzkau

von Barbara Hofmann, Reichshof

Foto: Leif Schmittgen

Traurig müssen wir Abschied nehmen von Wolfgang, der mit 59 Jahren viel zu früh gestorben ist.

 Das Oberbergische verliert damit einen seiner letzten Wanderschäfer.


Wir, die Mitglieder der Interessengemeinschaft Oberbergischer Schafhalterinnen und Schafhalter, verlieren mit Wolfgang einen engagierten Kollegen, für den die Schafhaltung mehr war als ein Beruf.

 In den rund 30 Jahren war Wolfgang als Schäfer jedoch immer wieder vor vielen belastenden Herausforderungen gestellt. So kämpfte er jahrelang um das wirtschaftliche Überleben seiner Schwarzkopfherde. 
„Nur die Leidenschaft und die Liebe für die Tiere ermutigen mich zum Weitermachen“, hat Wolfgang einmal gesagt. Leider hat ihn seine Lebenswirklichkeit eingeholt.

Was geht in einem Menschen vor, dem sein Lebensinhalt – bei Wolfgang war es das Leben mit den Schafen – genommen wird? Wie verzweifelt muss Wolfgang gewesen sein, dass er seinem Leben ein Ende gesetzt hat? Hätte es nicht verhindert werden können?

Die Antworten darauf bleiben offen…



Wie speziell Wolfgang auch manchmal war: Er wird uns in Erinnerung bleiben als Einer von uns! 
Wir werden ihn vermissen.

Barbara Hofmann


13. Bergischer Schäfertag im Freilichtmuseum Lindlar

„Schön, wenn es wieder so läuft, wie man es gewohnt ist!“

So lässt sich der 13. Bergische Schäfertag an Muttertag im LVR-Freilichtmuseum in Lindlar resümieren. Über 6.500 Besucher zählte man an den Toren des Museums und die sahen das bewährte Programm der IGOS auf der Wiese an Hof Eigen:

  • Hüten mit Border Collies, demonstriert von Tina Fach und Karl Griese,
  • Schafe scheren mit Thomas Müller,
  • Wollverarbeitung mit den Wollverwandlerinnen und der Filzerin Christiane Roth,
  • eine Vielzahl an Produkten von Schäfern und für Schäfer, wobei auch für das leibliche Wohl gesorgt war,
  • ein Schafsquiz für den Züchternachwuchs
  • und natürlich SCHAFE!!!

Bei der Bockschau wurde von Preisrichterin Wiebke Mohrmann der Texel-Jährlingsbock von Toni Blechmann als bester Fleischschafbock herausgestellt. Tina und Hagen Fach stellten den Sieger der Coburger Fuchsschafe, während der beste Bentheimer Bock der Schau von Bruno Becker – „Ortwald“, der übrigens auch im vergangenen Jahr Bundessieger in Alsfeld war, als bester Bock der Schau herausgestellt wurde. Der 9-jährige Braune Bergschafbock von Peter Schmidt wurde Reservesieger.

Auch die bunte Rassevielfalt, die die Schafhalter aus Oberberg und Rhein-Berg zeigten, faszinierte das Publikum: Denn neben den „gängigen“ Schafsrassen wurden dem Publikum das Braune Haarschaf, das Kärtner Brillenschaf, das Villnösser Schaf, oder auch Gotländer Pelzschafe, aber auch Weiße Deutsche Edelziegen gezeigt.    (HF)

„Ihr zwei geht nicht zurück zur Herde!“ Tina Fach und Karl Griese zeigten die Arbeit mit Border Collies.

Thomas Müller zeigte vor allem dem begeisterten jungen Publikum die Arbeit des Schafscherers.

Landschafe pur: Ein breites Rassespektrum an Schafen konnte dem Publikum gezeigt werden.

Die vier besten Jungs: Ortwald, der beste Bentheimer Bock der Schau von Bruno Becker (2.v.l.) –
der übrigens auch im vergangenen Jahr Bundessieger in Alsfeld war gewann vor dem Braunen
Bergschafbock von Peter Schmidt (re.)

Kennarten

Die Ökoregelung 5, Kennarten im extensiven Dauergrünland, ist neu für uns alle, die wir Landwirtschaft betreiben und eine echte Herausforderung. Da für gewöhnlich das Wissen um die einzelnen Pflanzenarten bzw -gruppen nicht ausreichend ist, um die geforderte Kennartenbestimmung durchzuführen, sind Apps zur Pflanzenbestimmung hilfreich.

Um die richtige Durchführung der Bestimmung hinsichtlich  Einteilung der Fläche, Bestimmung von Pflanzen und Nutzung von Apps kennen zu lernen, hat die IGOS (Interessengemeinschaft Oberbergischer Schafhalter) am 9.6.23 auf den Flächen der Eichenhof-Schäferei von Tina und Hagen Fach in Wiehl ein Seminar durchgeführt.

Olaf Schriever von der Biologischen Station Oberberg nahm sich viel Zeit, um mit den 12 Teilnehmern ausführlich über verschiedene Flächen zu gehen und sein enormes Wissen zum Thema an die Teilnehmer weiter zu geben.

Alle waren sich einig, dass die Veranstaltung eine sinnvolle und lohnende Sache war und die Voraussetzungen für die Antragstellung jetzt deutlich klarer geworden sind.

Das anschließende Beisammensein bei kühlen Getränken auf dem Hof Fach rundete die Veranstaltung ab.

Ein herzlicher Dank gilt Olaf Schriever für das tolle Seminar

Haltungsempfehlung

Haltungsempfehlung Schafe und Ziegen (Teil 1 und Teil 2) von M. Ganter et al. zu Hagen Fachs Vortrag vom 31.3.2023

Teil 1 können Sie hier, Teil 2 können Sie hier als PDF downloaden.